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April 2015

Der Frühling im April

Anfang April sollte im Garten mit der Aussaat der Schleifenblume (Iberis), der dreifarbigen Winde (Convolvulus) und der Ringelblumen (Calendula) begonnen werden. Auch der Goldmohn mit seinen leuchtenden Farben sollte jetzt in die Erde kommen.

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Abb. 1: Frühlingsblumen am 31. März 2015 in meinem Garten

Im April werden Rhododendren gepflanzt. Sie benötigen einen sehr humusreichen, durchlässigen und kalkarmen Boden. Sie vertragen keine Staunässe. Rhododendren dürfen nicht zu tief gepflanzt werden, da reagieren sie besonders empfindlich. Den Wurzelballen lässt man sicherheitshalber ein bis zwei Zentimeter aus dem Boden herausragen. Die Erde im Wurzelbereich der Sträucher ist vor dem Pflanzen großzügig mit Rindenkompost und Laubkompost zu versorgen. Nach dem Pflanzen sind die Sträucher gründlich zu gießen und reichlich mit Hornspänen und mit Rindenkompost zu mulchen.

Nicht nur im Herbst, sondern auch im Frühjahr lassen sich die meisten Stauden problemlos umsetzen, dabei kann man sie Vermehren, indem man die große Staude in kleinere aufteilt und an neuen Orten pflanzt (vergleich auch Gartentipp 2014 – September). Bei Neupflanzungen sollte der Boden generell gut mit organischen Nährstoffen versorgt sein. Die meisten Blütenstauden sollten nach ca. 5 bis 7 Jahren  umgesetzt werden, da sonst eine sog. Bodenmüdigkeit aufkommt, die zur „Verkahlung“ im Zentrum der Staude führt. Pfingstrosen fühlen sich dagegen jahrelang wohl am gleichen Standort, wenn sie richtig gedüngt und gepflegt werden.

Pilzerkrankungen bei Obstbäumen vorbeugen

Im Frühjahr breitet sich bei feuchtem Wetter bei Steinobst, insbesondere bei Kirschen Monilia-Spitzendürre aus, die bei Sauerkirschen nach der Blüte zum Absterben der jungen Zweige führt. Die abgestorbenen Zweige müssen dann bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und aus dem Garten entsorgt werden.  Auch Apfel- und Birnenschorf beginnt bereits anfangs April die Knospen zu befallen und schädigt später die Haut der Früchte (s. Abb.3)

Die vorbeugende Behandlung der Obstbäume ist bereits im Tipp März/April im Jahr 2014 von mir beschrieben. (siehe 2014, März/April).

Besonders gegen Apfel- und Birnenschorf sollte bei feuchtem Wetter bereits Anfang April gespritzt werden, da sonst Ihre Äpfel so aussehen wie in Abb. 3.

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Abb. 3: Durch Schorf stark befallene Äpfel.

 

Sauerampfer im Kleingarten

 

Der Sauerampfer wird heute auch im Haus-, und Kleingarten angebaut. Ende März Anfang April kann er bereits im Freiland geerntet werden. Er eignet sich gut als Zugabe mit der man Salate verfeinern kann, findet aber auch immer mehr Verwendung für Soßen, besonders für Fischsoßen. In Osteuropa werden aus Sauerampfer leckere Sauerampfersuppen zubereitet.

Der Wiesen-Sauerampfer (Rumex acetosa), auch Großer Sauerampfer oder nur Sauerampfer genannt, ist eine Pflanzenart, die zur Familie der Knöterichgewächse (Polygonaceae) gehört (s. Wikipedia).

Bereits die Ägypter, Griechen und Römer verwendeten Sauerampfer, um fette Speisen bei ihren Festmahlen auszugleichen.

Der Sauerampfer enthält viel an Vitamin C, damit beugt er Erkältungen vor. Sein hoher Eisenanteil macht uns fit und schützt vor Erschöpfung und Müdigkeit. Er regt die Leber und den Darm an und verbessert so unsere Verdauung.

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Abb. 2: Sauerampfer in meinem Garten am 28 März 2015 reif für die Ernte.

Sauerampfer sollte jedoch nicht in großen Mengen verzehrt werden, denn er enthält Oxalsäure, die bei hoher Dosis zur Bildung von Nierensteinen führt.

Der Sauerampfer liebt stickstoffreiche Böden. Ernten kann man ihn je nach Region von Anfang April bis in den späten Herbst hinein. Man kann ihn mehrmals im Jahr zurückschneiden, es treiben dann immer wieder junge Blätter aus. Er hat in unserem Garten eine Berechtigung.

Eigener Kompost im Garten

Durch eigene Kompostierung profitiert der Kleingärtner in vielerlei Hinsicht:

Er kann die Zusammensetzung der Kompostteile selbst bestimmen, spart an Entsorgungskosten und Kosten für Düngemittel, hat ein Naturprodukt dessen Herkunft und Zusammensetzung ihm bekannt sind. Mit der Eigenkompostierung unterstützt der Kleingärtner auch einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen und schont die Umwelt.

Durch Kompostierung kann ein wertvoller Dünger und Bodenverbesserungsstoff entstehen, vorausgesetzt die Zutaten bei der Kompostierung stimmen. Für den Gartenkompost eignen sich sehr gut Pflanzenreste von Pflanzen aus dem eigenen Garten, wie Grasschnitt, Laub-, Gemüse-, Blumen-, Staudenreste, geschredderte Schnittabfälle von Gehölzen und Hecken, pflanzliche Küchenreste u.a.

 

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Abb. 4: Ausbringen von Kompost (linkes Bild) auf die vorbereiteten Beete

Alle 2 Jahre kann zur Bodenverbesserung eigener Kompost im Frühjahr auf die Beete ausgebracht werden. Bei eigenem Kompost gebe ich in diesem Fall 5 bis 7 Liter Kompost pro m² Boden (s. Abb. 4). Die Kompostschicht (s. .Abb. 4 - linkes Bild) ist ca. 1 cm hoch. Der Kompost muss danach noch in die Beeterde bis maximal 5 - 6 cm Tiefe eingearbeitet werden, den Rest besorgen dann die im Boden lebenden Kleinlebewesen. Der Nährstoffgehalt und somit die Höhe der Kompostgabe hängt davon ab, welches Material hauptsächlich kompostiert wurde. Mein Kompost bestehet aus den Hauptkomponenten Laub, Baumschnitt und Gras, ist somit nicht so Nährstoffreich wie angereicherte Kompostsorten.

Zur direkten Düngung verwende ich auf meinen Gemüsebeeten für die „starken Zehrer“, wie z.B. Kohl und Tomaten ca. 3 Liter Kompost pro m², für die „Mittelzehrer“, wie Gurken und Möhren ca. 2 Liter pro m², für die schwachen „Zehrer“, wie z.B. Bohnen, nur 1 Liter pro m².

Bei der Düngung (auch mit Kompost) ist weniger mehr, weil eine Überdüngung schwerwiegende Folgen für den eigenen Garten und für die Umwelt hat. Die von den Pflanzen nicht aufgenommenen Nährstoffe (Stickstoffe) führen zur Versauerung der Böden, Verunreinigung des Grundwassers und Überdüngung der Gewässer.

 

Hubert Wnuck

Fachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V.