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August 2015

Auch im August gibt es für den Kleingärtner viel zu tun: der Rasen bedarf besonders bei Trockenheit viel Pflege, stark wachsende Hecken müssen ein zweites Mal in Form nachgeschnitten werden, verblühte Blütenstauden sind zu teilen.

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Abb. 1: Sommerblütenpracht in meinem Garten

Die welken Blüten der Sommerblumen sind nicht nur für die Optik auszumerzen, sondern auch für die Pflanzengesundheit. Ferner kann dadurch die Blütezeit von Stauden und Knollengewächsen, wie z. B. von Sommer-Aster und Dahlien verlängert werden. Mit dem Auszupfen der welken Blüten verhindert man im Garten auch das unkontrollierte Aussäen durch das Absamen der reifen Samenkapseln.

Im August findet auch der Sommerschnitt bei den Obstbäumen und Beerensträuchern statt (vgl. auch Tipp des Monats August 2014).

 

Dill im Garten

Dill (Anethum graveolens) gehört zu den Gewürzpflanzen, die den Doldenblütlerartigen zugeordnet werden. Die Doldenblütlerartigen (Apiales) zählen zu der Ordnung der Bedecktsamigen Pflanzen (Magnoliopsida). Sie sind weit verbreitet. Die Ordnung umfasst sieben Familien mit bis zu 500 Gattungen und fast 5500 Arten.

Zusammen mit Kümmel und Anis gehört der Dill der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) an. Er wird der Unterfamilie der Apioideae zugeordnet. Bei der Art Anethum graveolens unterscheidet man drei „Sippen“, den Gartendill (Anethum graveolens var. hortorum), den Ackerdill (Anethum graveolens var. graveolens) und den Indischen Dill (Anethum graveolens subsp. sowa). Umgangssprachlich wird Dill auch als Gurkenkraut oder Kümmerlingskraut genannt.

Ursprünglich war Dill in Südwestasien, Russland und im Mittelmeerraum beheimatet. Heute wird er weltweit angebaut und ist als Gewürz nicht wegzudenken.

 

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Abb. 2: Links hohe Dillpflanze zwischen Möhren und Bohnenstauden, rechts Dillpflanzen in einem Topf

Bei unserem Dill handelt es sich um eine einjährige Pflanze, die gewöhnlich über einen aufrechten, hohlen Spross verfügt, der sich manchmal auch im oberen Bereich verzweigt. Diese Gewürzpflanze ist normalerweise 30 cm bis 70 cm hoch, kann aber in seltenen Fällen eine Höhe bis zu 120 cm erreichen. Dill bildet bereifte, mehrfach gefiederte, fadenförmige Blätter aus, die bis zu 35 cm lang werden können. Im Sommer bildet er Dolden mit kleinen, gelben Blüten aus, in denen nach der Blüte sich der eiförmige, abgeflachte aromatische Samen bildet. Der hellgrün bis graugrün gefärbte Dill (s. Abb. 2) verbreitet einen charakteristischen Geruch, der als eine Mischung aus Kümmel und Petersilie beschrieben wird.

Der anspruchslose Dill kann als Monokultur auf Beeten oder in Töpfen ausgesät werden, er gedeiht jedoch auch als Mischkultur zwischen Zwiebeln, Möhren, Salaten, Radieschen und Bohnen (s. Abb. 2). Mit seinem Geruch hält er auch Schädlinge von den o.g. Pflanzen fern.

Dill benötigt einen lockeren und feuchten Boden ohne Staunässe. Man kann bereits im Herbst seine reifen Samenkörner auf die Beete verteilen. Im folgenden Frühling hat man dann bereits die ersten Dillspitzen. Lässt man einige Dillpflanzen mit den reifen Samendolden im Herbst stehen, so sät er sich selbst aus und lässt dort im nächsten Jahr neue Dillpflanzen wachsen. Ansonsten kann Dill ab Frühjahr bis August immer wieder im Garten ausgesät und bis in den Herbst geerntet werden.

 

Dill als Gewürz:

Dill gehört gemeinsam mit anderen Kräutern wie Thymian, Basilikum, Rosmarin, Majoran und Estragon zur Grundausstattung jeder Küche.

Geerntet werden beim Dill, die Blätter (Dillspitzen), die man meistens als Aromazugabe für Salate, Fisch-, Krebs- Käsegerichte, zahlreiche Soßen  und für Kräuteressig verwendet  sowie den Samen und reife Blütendolden, die für das Einlegen von Gewürzgurken und als Tee verwertet werden.

 

Dill aufbewahren:

Das Dillkraut (zerkleinerte Dillspizen) kann man getrocknet in luftigen lichtgeschützten Behältern aufbewahren. Zuvor werden die frisch geernteten Zweige zu kleinen Büscheln zusammengebunden und an einem nicht zu warmen, dunklen und luftigen Ort zum Trocknen aufgehängt. Wenn die Zweige vollständig getrocknet sind, wird das Kraut von den Stängeln gestreift und zerkrümelt. Erst dann wird er in den o.g. Behältern eingelagert.

Auch der trockne Samen wird in luftigen lichtgeschützten Behälter aufbewahrt.

Man kann den frischen Dill auch kleinschneiden und mit etwas Wasser in einem Gefrierbeutel oder im Eiswürfelbehälter einfrieren.

Dill als Heilpflanze:

Dem Dill werden zahlreiche Heilwirkungen nachgesagt. Die Gladiatoren im alten Rom rieben sich angeblich mit Dill-Öl ein, um zu verhindern, dass sich ihre Wunden entzündeten.

Durch seine ätherischen Öle kann Dill einige Beschwerden lindern sowie Entzündungen hemmen. Heute wird Dill als Heilmittel bei Appetitlosigkeit und Schlaflosigkeit, aber auch bei Magenbeschwerden, Blähungen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt. Magenbeschwerden lassen sich am besten mit einem Dill-Tee lindern. Zahlreiche Rezepturen können aus dem Internet runtergeladen werden.

 

 

Terminhinweis:

Am 22. August 2015, um 10:00 Uhr findet in der Gartenanlage „Unterer Brühl“ die Sommerschnitt- Vorführung an Obstbäumen statt, zu der die Fachberater alle Gartenfreunde herzlich einlädt.

 

 

Hubert Wnuck, Gartenfachberater

 

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