Juni 2015
Im Garten ist im Juni sehr viel zu tun:
Rasen düngen, wässern, mähen, Rasenwucherungen von den Gehplatten abstechen, verblühte Blütenstände beim Flieder entfernen, Aussaat zweijähriger Blumenpflanzen, wie z.B., Goldlack oder Bart-Nelken, um sie dann im August an ihren Standort zu pflanzen, Erdbeeren, Radieschen, Salate ernten, Salate aussäen, letzten Spargel ernten, Beete ständig hacken und mulchen, um den Boden locker zu halten und vor Feuchtigkeitsverlusten zu schützen (vorsichtig hacken, um die Pflanzenwurzeln nicht zu verletzen), Schädlinge bekämpfen und vieles mehr.
Abb. 1: Die Blumenpracht nach den Eisheiligen
Flieder
Der Flieder, hauptsächlich in Asien und Südosteuropa verbreitet, gehört der Familie der Ölbaumgewächse (Oleaceae) an. Sie umfasst etwa 20 bis 25 Arten.
Bei uns wird hauptsächlich der Gemeine Flieder (Syringa vulgaris) als Zierstrauch gepflanzt. Er erreicht eine Wuchshöhe von ca. sechs Metern. Neben den Hortensien war der Flieder früher als typischer Zierstrauch in allen Bauerngärten anzutreffen. Auch in den Kleingärten kommt er oft vor und besticht uns an sonnigen Maitagen mit seinem Duft und üppiger Blütenpracht. Er bevorzugt einen sonnigen Standort.
Flieder muss nicht jedes Jahr geschnitten werden. Manchmal blühen gerade ungepflegte Fliederbüsche im Mai bis Juni besonders üppig. Der sehr schnittverträgliche Flieder trägt seine großen Blütenstände am zweijährigen Holz, deswegen sollte beim Entfernen der verblühten Blütenständen darauf geachtet werden, dass die einjährigen Triebe nicht mit den Blütenständen entfernt werden. Dies ist auch zu beachten, wenn ältere, hochgewachsene Fliederbüsche in „Form“ geschnitten werden, sonst muss man ein Jahr länger auf die neue Blütenpracht warten.
Beim oberen Bild rechts (s. Abb. 2, oberes Bild rechts) wird der Blütenstand oberhalb eines 1-jährigen Triebes entfernt (s. Pfeil).
Abb. 2: Nach der Blütezeit sollten die verblühten Blütenstände des Flieders aus der Gabel der 1-jährigen Triebe entfernt werden ( s. Pfeile)
Das untere Bild rechts zeigt (s. Abb. 2, unteres Bild rechts), wie der Blütenstand aus der Gabel, die durch zwei 1-jährige Triebe gebildet wird, entfernt wird (s. Pfail). Diese 1-jährigen Triebe tragen dann nächstes Jahr als 2-jährige Triebe neue Blütenstände. Werden viele 1-jährige Triebe entfernt, trägt der Fliederstrauch nächstes Jahr weniger Blütenstände.
Bekämpfung von Erdflöhen
Unsere Gärten werden immer schwieriger zu bewirtschaften, denn immer neue Schädlinge machen uns nicht leicht, die Ernte unbeschadet einzubringen.
Seit einigen Jahren treiben eingeschleppte Erdflöhe in unseren Gärten ihr Unwesen. Die 2 bis 3 mm großen Schädlinge zählen eigentlich zu den Blattkäferarten. Die Sprungkraft ist das Einzige was Erdflöhe (Phyllotreta sp.) mit Flöhen gemeinsam haben.
Sie durchlöchern nicht nur Chinakohlblätter, Rucola, Radieschen und Rettich, sondern auch Blätter von manchen Zierpflanzen und machen sich z.T. auch an die jungen Wurzeln mancher Pflanzen ran. Wer möchte schon durchlöcherte Blätter von Chinakohl, Gartenkresse oder Rucola essen?
Mischkulturen haben gegen diesen Schädling keinen Erfolg.
Man kann die Erdflöhe bekämpfen in dem man den Boden regelmäßig durch Hacken lockert sowie feucht und dunkel hält.
Laut Experten der Bayerischen Gartenakademie hilft auch das Mulchen mit Gartenabfällen, wie Rhabarberblättern, Brennnessel- und Holunderschnitt. Auch das Stäuben mit Algenkalk, Gesteinsmehl, oder Roggenmehl soll die Käfer von den Blättern fern halten.
Abb. 3: Verbiss von Blättern durch Erdflöhe
Polsterstauden in Steingärten und an Mauern zurückschneiden
Die Frühlingsblüher im Steingarten und an den Palisaden und Mauerwerken unserer Gärten, insbesondere die Polsterstauden, wie das Blaukissen Polster-Phlox und Steinkraut verblühen in Juni endgültig. Sie müssen spätestens dann zurückgeschnitten werden, damit sie formvollendet kompakt bleiben. Das Gleiche gilt für flache Halbsträucher wie Schleifenblume, Sonnenröschen und Heiligenkraut. Bei den Polsterstauden sollte man in der Regel 1/3 bis 1/2 der Trieblänge entfernen (s. Abb. 4). Der Rückschnitt wird am schnellsten mit einer Gartenschere bewältigt.
Die Vermehrung des Blaukissens ist sehr schwierig. Wenn man neue Triebe züchten möchte, geht es am einfachsten, in dem man nach der Blüte zwischen die Polster ein Sand/Kompostgemisch streut und es mit der Gießkanne überbraust. Die Triebe bilden an den mit Erde bedeckten Partien Wurzeln. Im August können dann die Ableger von der Mutterpflanze getrennt und an anderen Plätzen verpflanzt werden.
Abb. 4: Das frühblühende Blaukissen muss im Juni zurückgeschnitten werden
Pflege der in der Rasenfläche verlegten Gehplatten
Von den Gehplatten muss mindestens 1 x jährlich der überwuchernde Rasen abgestochen werden (vergleich Abb. 5: Bild Nr. 1 mit Bild Nr. 4).
Abb. 5: Neuverlegung der alten Gehplatten in der Rasenfläche
Mit der Zeit senken sich die Platten durch Einwirkung von Würmern, Ameisen, und anderen Insekten (s. Abb. 5: Bild Nr.2) immer mehr ab, so dass sie mindestens alle 3 Jahre mit einer 1,0 cm bis 1,5 cm dicken Splittschicht unterfüttert und neu verlegt werden müssen (s. Abb. 5: Bild Nr.3).
Abb. 5 zeigt die notwendigen Schritte bei der Neuverlegung der alten Platten (s. Abb. 5).
1) Abstechen des Rasens mit dem Rasenstecher und Entfernung der Platte (Abb. 5: Bild Nr. 1)
2) Auf den tieferen Plattenschacht wird eine 1,0 cm Schicht Splitt eingebracht (s. Abb. 5 Bild Nr. 2 und Bild Nr. 3.)
3) Die Platte wird in den im Schacht auf den eingebrachten Splitt verlegt (s. Abb. 5: Bild Nr. 4)
4) Die Ränder zwischen Rasenkante und Platte werden mit Kies (Korn 1,0 mm) aufgefüllt (s. Abb. 5, Nr 5 )
Abb. 6: zeigt den aus einzelnen Platten bestehenden Gehweg vor und nach der Neuverlegung der alten Platten.
Abb. 6: Aus einzelnen Platten bestehender Gehweg vor der Maßnahme und nach der Neuverlegung der alten Platten.
Hubert Wnuck