November/Dezember 2015
Die Gartenzeit geht im November langsam zu Ende. Die letzte Blumenpracht erfreut noch vor den größeren Frösten unsere Augen.
Abb. 1: Die letzte herbstliche Blumenpracht in meinem Garten
Im Gartentipp November /Dezember 2014 habe ich bereits einige wichtige Arbeiten, die im November und Dezember zu verrichten sind beschrieben (siehe Gartentipp November/Dezember 2014), hier noch einige weitere Tipps und Hinweise:
Es wird jetzt Zeit die Gartengeräte zu säubern, zu desinfizieren und sie im trockenen Geräteraum unterzubringen. Aus dem motorbetriebenen Rasenmäher sollte das Benzin auch aus dem Vergaser entfernt werden (Motor leerlaufen lassen).
Rückschnitt von Stauden.
Man muss nicht alle Stauden vor dem Winter zurückschneiden, man kann sie auch erst im Frühjahr einkürzen. Die Stauden der Pfingstrosen sollte man jedoch spätestens im November bodennah zurückschneiden. Dadurch wird das Infektionsrisiko mit Grauschimmel (Botrytis), der an den Blättern überwintert, im nächsten Jahr verringert und so die Knospenentwicklung im Frühjahr durch diesen Pilz nicht gehindert. Einige Herbst-Astern-Sorten, die zu einem starken Mehltau-Befall neigen, sollten spätestens jetzt geschnitten werden. Auch andere Stauden, die im Sommer oder Herbst Krankheitssymptome aufgewiesen haben (besonders Pilzerkrankungen) sollten noch vor dem Winter zurückgeschnitten werden.
Generell sollten Pflanzen die sehr pilzempfindlich sind, an luftigen Standorten gepflanzt werden, so dass das feuchte Laub schneller abtrocknen kann. Damit kann Pilzerkrankungen vorgebeugt werden. Bei jedem Rückschnitt von Stauden sollte das Schnittwerkzeug desinfiziert werden, z.B. mit dem Desinfektionsmittel Kodan, das gegen Bakterien, Mykobakterien und Pilze, eingeschränkt auch gegen Viren eingesetzt werden kann (vergleich mein Gartentipp März 2014).
Alte Obstbäume entfernen
Der November ist der beste Monat alte teils abgestorbene Obstbäume aus dem Kleingarten mit Wurzeln zu entfernen.
Letztes Obst ernten
Die späten Apfelsorten entfalten erst Ende Oktober Anfang November ihr volles Aroma und sollten jetzt geerntet werden.
Verkahlte Stauden jetzt ausgraben, teilen und neu setzen.
Die meisten Stauden wachsen mit den Jahren nach Außen aus und hinterlassen in der Mitte eine kahle Stelle (s. Abb. 2).
Diese sollte alle 5 bis 7 Jahre ausgegraben werden. Einzelne kräftige Segmente (s. rote Vierecke, Abb. 2) können jetzt im November gleich an derselben oder an anderen Stellen gepflanzt werden. Die neu gepflanzten Teilsegmente der alten Staude wachsen dann im Frühjahr zu einer neuen, kräftigen Staude heran.
Bevor das Staudenteil neu gepflanzt wird, müssen eventuell aus dem Wurzelballen die Wurzeln von Unkräutern, wie z.B. von Giersch, die sich mit den Jahren dort ausgebreitet haben, entfern werden.
Das Pflanzloch muss dazu neu ca. 30 cm tief und etwas breiter als die „Teilstaude“ ausgehoben werden. Einen Teil des Aushubs mit reifem Kompost und Sand im Verhältnis 1:1:1 mischen. Das Loch etwa um 1/3 damit auffüllen, die Teilstaude mittig hineinlegen, die übrige Erdmischung um die Teilstaude einarbeiten und andrücken. Danach gründlich angießen.
Abb. 2: Typische Verkahlung von einigen Staudengewächsen, die nach Außen wachsen und im Zentrum eine kahle Stelle hinterlassen
Herbsthimbeeren jetzt zurückschneiden
Die Herbsthimbeeren wie z.B. „Aroma Queen“ sind leichter zu pflegen als die im Sommer tragenden Himbeeren, weil sie an den einjährigen, im Erntejahr gewachsenen Jungruten tragen. Die abgeernteten Ruten werden jetzt im November oder Februar nah am Boden abgeschnitten. Damit beugt man auch der bei Himbeeren gefürchteten Rutenkrankheit vor. Bei den neuen, zweimal tragenden Himbeeren, wie z. B. bei der „Sugana“, entfernt man im Februar nur jede zweite, ältere und dickere Rute und kappt bei den übrigen lediglich die abgeernteten Triebspitzen. Bei den im Juni Früchte tragenden Himbeersorten schneidet man die Ruten, die Früchte getragen haben nach der Ernte (spätestens Ende Juli) bodeneben ab.
Gemüse
Die Gemüsebeete sind spätestens jetzt abzuräumen, mit Ausnahme von Rosenkohl und Grünkohl, die man erst nach einem richtigen Frost ernten sollte, dann erst entfalten diese Kohlsorten ihren typischen Geschmack.
Der grüne Spargel wird auch bei den Kleingärtnern immer beliebter, denn er ist aromatischer als der weiße Spargel und lässt sich auch im Kleingarten leicht anbauen. Er gedeiht auf jedem Boden und muss nicht angehäufelt werden. Die Erntezeit ist im Mai. Nach der Ernte lässt man das Spargelkraut über den Sommer und Herbst wachsen, um der Pflanze die Möglichkeit einzuräumen, sich von den Erntestrapazen zu erholen.
Das Spargelkraut kann im Kleingarten in Kombination mit anderen Zierpflanzen bis November sehr dekorativ wirken.
Im November wird es dann abgeschnitten und entsorgt.
Abb.3:Verwelktes Spargelkraut des grünen Spargels muss im November zurückgeschnitten werden. Das im Sommer grüne bis im Herbst gold-gelbe Spargelkraut kann sehr dekorativ sein
Termine:
Vortrag vom Fachberater Eugen Morlok am 27.11.2015, 18:00 im Konferenzraum des Gansseestübles, zum Thema: Wildkräuter im Kleingarten.
Hubert Wnuck: Fachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V