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September 2015

 

Rasen aussäen, Stauden teilen oder Zwiebelblumen pflanzen: Im September hat man im Kleingarten alle Hände voll zu tun (s. auch Gartentipp September 2014).

Zweijährige Sommerblumen und sommerblühende Stauden, wie Taglilien, Rittersporn und Phlox sollten jetzt im September auch gepflanzt werden. Im Frühherbst sind auch die Pflanzen gründlich auf Insektenschädlinge zu überprüfen und notfalls mit einem handelsüblichen zugelassenen Spritzmittel aus dem Gartenfachcenter zu behandeln. So hat man weniger Probleme mit den lästigen Tierchen im Frühjahr.

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Abb. 1: Neue Blumenpracht

Rosen Lavendel mit Kalium düngen

Anfang bis Mitte September sollte man noch einmal mit einem chloridarmen Kaliumdünger wie z.B. Patentkali die Rosen und Lavendel düngen. Das Kalium fördert das Verholzen der Triebe und wird in den Zellsaft der Pflanzenzellen eingelagert. Dort setzt es den Gefrierpunkt herab, was die Rosentriebe frostfester macht.

Weinreben entblättern
Um die Reifung der Weintrauben zu beschleunigen sollte man die Blätter die die Trauben verdecken entfernen, dadurch wird die sortentypische Farbe und die Reifung der Trauben besser in gang gesetzt.

Gewürze im Garten

Das Basilikum (Ocimum basilicum, Linné, 1753) zählt zu den Gewürzpflanzen aus der gleichnamigen Gattung Basilikum (Ocimum). Der Name des Basilikums kommt aus dem griechischen und heißt so viel wie "königliche Heilpflanze" In Deutschland wird es daher auch als Königskraut oder Königsbalsam genannt. Es gehört der Familie der Lippenblütler an. Das Herkunftsgebiet ist nicht genau bekannt, vermutlich stammt es aus Nordwest-Indien. In Vorderindien wurde Basilikum bereits ca.1000 v. Chr. als Gewürz-, Heil- und Zierpflanze angebaut. Im Altertum wurde es auch in Ägypten, Griechenland und im Römischen Reich angebaut. In Deutschland wird es ab dem 12. Jahrhundert n. Chr. als Heil- und Gewürzpflanze angesät.

Heute wird Basilikum traditionell in der mediterranen Küche verwendet aber auch in Deutschland wird es als Gewürz immer beliebter, besonders bei Tomatenspeisen.

In Europa kommt meistens die Form Ocimum basilicum L. subsp. Basilicum mit vielen Sorten vor, die sich in Größe, Blattform, Blattfarbe und Duft unterscheiden. Zu den am häufigsten angebauten Sorten gehören: „Großes Grünes“, „Genoveser“ und das rotblättrige „Opal“ (s. Abb. 2). Ferner gibt es noch die Sorte „Cinnamon“ mit einem zimtartigen Duft und die Sorte 'Lemon' mit einem zitronen-thymian-ähnlichen Duft. Der Klassiker unter den o.g. Basilikumsorten ist das „Genoveser“ Basilikum, das als Topfware in allen Gemüse- und Gartencentern erhältlich ist.

Anbau und Pflege von Basilikum
Basilikum wird in Deutschland über das ganze Jahr in Gewächshäusern meist in Töpfen gezogen. Es ist eine wärmeliebende mediterrane Pflanze, die in unseren Breitengraden etwas mehr Pflege bedarf. Deswegen wird es im Freiland bei uns erst zwischen Mitte Juni und Anfang Oktober angepflanzt, da es Temperaturen zwischen 20 und 24° C bevorzugt. Unter 12 °C stellt die Pflanze ihr Wachstum ein. In dieser Phase ist die Pflanze nicht so widerstandsfähig und kann dann von Krankheiten befallen werden, besonders von Pilzerkrankungen, wie z.B. der Blattfleckenkrankheit, (ausgelöst durch Septoria-Arten), die bei hoher Feuchtigkeit auftritt.

files/Redaktion/Gartentipps/Bilder/JAHR 2015/Basilikum .jpg Abb. 2: Basilikum auch als Gewürz in unserem Garten

Die gefährlichste Krankheit beim Basilikum ist die Blattvergilbung, eine Virenerkrankung die vom Luzernemosaikvirus (alfalfa mosaic virus) verursacht wird. Als weitere Erkrankung ist sowohl im Freiland als auch im Gewächshaus die Fusarium-Welke (Fusarium oxysporum) von Bedeutung.

Auch Kleingärtner, die gerne Basilikum als Gewürz verwenden, können im eigenen Garten nach Möglichkeit robuste Arten wie z. B, das wilde Basilikum anbauen. Es stellt allerdings ans Freiland sehr viele Bedingungen, die in unserer klimatischen Zone nicht leicht zu erfüllen sind.

Basilikum benötigt einen sehr hellen Standort. Eine länger andauernde Sonneneinstrahlung vertragen die zarten Blätter aber ebenso wenig wie Regentropfen, was an sog. „Brand­flecken“ auf den Blättern sichtbar wird. Deswegen sollte Basilikum im Kleingarten an geschützten Standorten, am besten an der östlichen Gartenhaus-Wand gepflanzt werden. Basilikum benötigt lockere, wasserdurchlässige, gut Wärme aufnehmende Böden mit pH-Werten zwischen 6,5 und 7,2. Es verträgt weder Staunässe noch Trockenheit, muss somit immer feucht gehalten werden, Staunässe ist aber zu vermeiden. Gegossen wird es nur über dem Boden mit Gießwasser, das von der Temperatur ca. der Lufttemperatur angepasst ist. Um die zarten grünen Blätter gut ernähren zu können, sollte man in ca. wöchentlichen Abständen stickstoffhaltigen Flüssigdünger dem Gießwasser zugeben.

Basilikum kann im Garten gepflanzt werden, was die Wartezeit auf die Ernte verkürzt. Vom Samen gezogen dauert es im Garten bis zur Ernte ca. 7 bis 8 Wochen.

Bei der Ernte zupft man nicht die einzelnen Blätter weg, sondern schneidet einzelne Triebe ab.

Basilikum wird als Küchengewürz und als Heilkraut verwendet. Die frischen Blätter sind in der südeuropäischen, besonders der italienischen Küche eines der meist verwendeten Gewürze. Das feine Aroma der Blätter passt hervorragend zu Tomaten und zum Mozzarella. Auch beim Herstellen von Pesto, z.B, das Basilikum-Pesto ist es nicht wegzudenken.

Basilikum wird in der Naturheilkunde, bei Appetitlosigkeit, bei Blähungen und Völlegefühl verwendet und bei Rachen-Entzündungen zum Gurgeln eingesetzt. Es stärkt die Verdauungsorgane, beruhigt die Nerven, lindert Migräne und leistet auch gute Dienste in der Frauenheilkunde.

 

Hubert Wnuck, Fachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V