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Januar/Februar 2017

 

Gartenarbeiten im Januar und Februar

Wenn auch der Raureif die Blätter unserer Gartensträucher bedeckt (s. Abb. 1), ist der Januar und Februar gut geeignet, um die Gartenplanungen für den kommenden Frühling zu beginnen, die Vorräte an Saatgut zu prüfen und die nicht keimfähigen Samen, Zwiebeln und Knollen zu entsorgen. Bereits im Februar gibt es neues Saatgut zu kaufen (vgl. auch Tipp für den Monat Januar/Februar 2015 und 2016).

 

Um die Basis für eine gute Ernte im Jahr 2017 zu schaffen, sollten im Februar die Obstbäume und Obststräucher, besonders Apfel- und Birnenbäume zurückgeschnitten werden.

Jetzt ist auch die beste Zeit, um die Rosenbögen und Rankgitter zu reparieren oder zu erneuern und bei milder Witterung zu streichen. Zuvor müssen die Triebe vom Gitter gelöst und zurückgeschnitten werden. Man lässt je nach Pflanzenart 3 bis 5 kräftige Haupttriebe übrig, die man nach der Renovierung des Ranggitters wieder durch die Stäbe durchsteckt.

Im Januar und Februar sollte man die Gartengeräte prüfen, ob sie für die kommende Gartensaison noch tauglich sind. Messer, Hacken und Scheren müssen jetzt geschliffen werden. Weitere Tipps finden Sie in denTipps für die Monate Januar/Februar 2015 und für die Monate Januar/Februar 2016.

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Abb.: Der winterliche Raureif legt sich wie Zuckerguss über die Blätter der Sträucher und Bäume

 

 

Beifuß für die Weihnachtsgans

Weihnachten 2016 ist vorbei und die Weihnachtsgans die man mit Äpfeln, Maronen und Beifuß gefüllt hat, ist gegessen. Dass sie uns nicht schwer im Magen gelegen hat, verdanken wir dem Beifuß, der wie Majoran die Gans bekömmlicher macht.

Beifuß kann man in der Apotheke, im Kräuterladen, heute aber auch im Supermarkt kaufen. Man kann ihn jedoch auch als wildlebende Pflanze auf Brachen und an Feldern, Wiesen, und Wegrändern sammeln. Er ist eine anspruchslose Pflanze. Wir Kleingärtner können ihn als Gewürz in unseren Gärten anbauen oder auf dem Balkon anpflanzen. So hat man für die Weihnachtsgans immer ein frisches Gewürz. Er gedeiht sehr gut an sonnigen Plätzen mit nährstoffreichen Böden.

 

Laut Wikipedia gehört der Beifuß (Artemisia vulgaris), auch Gemeine Beifuß, Gewürzbeifuß oder Gewöhnlicher Beifuß genannt, der Gattung Artemisia in der Familie der Korbblütler (Asteraceae, veraltet Compositae). Weitere deutsche regionale Bezeichnungen sind Besenkraut, Fliegenkraut, Gänsekraut, Johannesgürtelkraut, Jungfernkraut, Sonnenwendkraut, Weiberkraut, Wilder Wermut oder Wisch. Die Pollen des Beifußes sind ein häufiger und bekannter Auslöser allergischer Reaktionen.

Der Beifuß ist eine mehrjährige, krautige Pflanze, die je nach Standortbedingungen eine Wuchshöhe zwischen 70 und 200 cm erreichen kann. Der mehrköpfige Wurzelstock weist fingerdicke holzige Wurzeln auf, die ebenso wie die Blüten sehr aromatisch riechen.

Seine lanzettlichen bis stacheligen Blätter (s. Abb.2) können bis zu 10 cm lang werden. Auf der Unterseite der Blätter lässt sich eine leichte, weißfilzige Behaarung erkennen. Die Blattfarbe ist meist dunkel- bis leicht gräulich-grün. Die unteren Blätter der Rosette sind meistens fiederförmig im Gegensatz zu den engstieligen Laubblättern.

 

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Abb. 2: Beifuß, die Blütentrauben (s. unten links) sind ein sehr gutes Gewürz für die Weihnachtsgans

 

Der Beifuß blüht, je nach Witterung ab Juni bis Ende September. Die ähren- bzw. traubeartig angeordneten Blüten ändern ihre Farbe im Laufe der Blütezeit von graugrün zu leicht gelb bis zu zartrosa. Die die Blüte umgebenden Hüllblätter sind filzig behaart.

Der wie Unkraut wachsende Beifuß erregt rein optisch kein großes Aufsehen. Er ist jedoch mit einem starken Heilpotential ausgestattet. Insbesondere Verdauungsbeschwerden Bauchweh, Unterleibsschmerzen, asthmatische Anfälle lindert Beifuß durch seine entkrampfende Wirkung.

Beifuß ist aber auch ein sehr gutes Küchengewürz. Er ist besonders für fettreiche und schwer verdauliche Gerichte sehr gut geeignet. Er hat einen würzigen, bitteren, aromatischen Geschmack. In der Küche finden in der Regel die Rispen Verwendung, die wesentlich milder sind als die Blätter. Die Blätter sind äußerst bitter und erinnern an den Geschmack von Wermut, deswegen werden sie in der Küche in der Regel nicht verwendet. Frische junge Blätter und Triebe können jedoch als Küchengewürz verwendet werden. Der Beifuß als Gewürz hat einen angenehmen und gesunden Nebeneffekt. Durch seine Inhaltsstoffe wird die Verdauung angeregt und der Appetit gesteigert.

Der Beifuß ist laut „Das Kräuterbuch“ ein typisches Winterkraut, das als Gewürz bei der Zubereitung der Weihnachtsgans dient. Für eine normale Weihnachtsgans (ca. 5 kg) verwendet man in der Regel bis zu 2 Zweige Beifuß. Dadurch wird die fette Weihnachtsgans für uns verdaulicher. In der Weihnachtszeit sind Beifußzweige sehr häufig in den Kräuterregalen von Supermärkten zu finden.

Beifuß kann laut „Das Kräuterbuch“ jedoch für weitaus mehr Speisen und Gerichte verwendet werden. Das Kraut ist z.B. auch zum Würzen von fetten Fleischgerichten, wie z.B. Wellfleisch, Eisbein, Ente, als auch Käse, Eiergerichten sowie Kartoffeln und Salaten gut geeignet. Die Gewürzvorteile von Beifuß werden ungerechter Weise auch heute nicht im vollen Umfang genutzt.

 

Hubert Wnuck

Fachberater des Gartenfreunde Böblingen