Januar/Februar 2018
Gartenarbeiten im Januar und Februar
Zum Jahresanfang wünsche ich allen Gartenfreunden ein gesundes und gutes neues Gartenjahr 2018.
Das Winterwetter in unserer Region gleicht eher einem April- oder Herbstwetter, der Schnee bliebim Dezember kaum einen Tag liegen. Der Anblick dieses Baumes mit seiner herrlichen Winterpracht soll uns wenigstens an die weißen Wintertage mit schneebedeckten Feldern und Wiesen erinnern (s. Abb. 1).
Abb. 1: Eine in Böblingen immer seltener zu beobachtende Winterlandschaft
(Foto H. Wnuck)
Tätigkeiten im Garten im Januar und Februar
Im Januar und Februar sollte man für den kommenden Frühling mit der Planung beginnen, die Saatgutvorräte überprüfen und die nicht keimfähigen Samen, Zwiebeln und Knollen entsorgen. Bereits im Februar gibt es neues Saatgut zu kaufen (vgl. auch Tipps für den Monat Januar/Februar von 2015, 2016 und 2017).
Jetzt ist, wenn das Wetter es zulässt, die beste Zeit Reparaturen im Garten durchzuführen und die Gartengeräte zu überprüfen. Im Februar sind bei trockenen und frostfreien Tagen die Obstbäume und Obststräucher zurückzuschneiden.
Weitere Vorschläge finden Sie in den Tipps für die Monate Januar/Februar 2015 und für die Monate Januar/Februar 2016 und 2017.
Gartenwetter
Für uns Kleingärtner ist es sehr wichtig auch die Wetterverhältnisse im Jahres- und Wochenverlauf in unserer Region zu beobachten, zu vergleichen und zu analysieren, um unsere Pflanzen im Garten bei optimalen klimatischen Bedingungen zur richtigen Zeit pflanzen zu können. Im Januar kann man beim Wetterdienst (WetterOnline) verschiedene Wetterparameter aus den Vorjahren für unsere Region bei der Station Stuttgart-Echterdingen abrufen. Diese Daten helfen uns z.B. die Pflanz- und Erntetermine einzuplanen. Besonders bei der Aussaat und Pflanzung sollte man immer die Wettervoraussage für die nächsten Tage abrufen um z.B. das Pflanzen vor Nachtfrösten zu umgehen.
Zu den wichtigsten Parametern zählen die Lufttemperatur (s. Abb. 2) und der Niederschlag (s. Abb. 3).
Abb. 2: Lufttemperatur mit Tiefs- Höchstwerten in °C und den Frosttagen
(Quelle: Wetterdienst WetterOnline)
Abb.3: Niederschlag in l/m² und Anzahl der Niederschlagstage
(Quelle: Wetterdienst WetterOnline)
Minze (Mentha)
Laut Wikipedia gehört die Minze (Mentha) der Familie der Lippenblütengewächse (Lamiaceae) an. Sie kommt auf der Nordhalbkugel mit ca. 30 Arten in der gemäßigten Klimazone vor, wenige in Australien und Afrika. Die meisten Sorten sind natürlich entstandene Bastarde, manche tragen den Namen berühmter Personen (s. Abb. 4).
Minze-Arten sind aromatische, robuste und krautige Pflanzen mit unterirdischen Ausläufern oder Rhizomen, womit sie im Garten sich sehr schnell und unkontrolliert ausbreiten können. Sie besitzen meistens einfache oder verzweigte Haare (Trichome), teilweise mit Nesselkapseln. Die aufrechten bis kriechenden Stängel können verzweigt sein. Die gegenständigen Laubblätter sind einfach und haben meistens einen gezähnten oder gesägten Rand. Minzenarten gedeihen gewöhnlich auf feuchten Böden. Die meisten Sorten sind winterhart.
Als Gartenpflanze ist Minze nicht sehr anspruchsvoll. Vor der Pflanzung ist etwas Kompost in das Pflanzloch einzuarbeiten. Nach der Pflanzung ist sie feucht zu halten. Vor dem Frost kann man sie mit etwas Erde anhäufeln oder mit Tannenzweigen abdecken.
Ernten sollte man sie kurz vor der Blüte, weil dann der Gehalt an ätherischen Ölen am höchsten ist.
Minze findet Verwendung als Beigabe für Soßen, Cocktails, Sekt, Nachspeisen sowie als Tee.
Besonders empfehlenswerte Sorten für Tee sind die Echte Pfefferminze, die Marokkanische Minze (s. Abb. 4) oder die Apfelminze. Sie unterscheiden sich hauptsächlich durch den Mentholgehalt und durch natürlich entstandene Geschmacks- und Duftnoten. Verwendet werden nur die Blätter.
Abb. 4: Drei verschiedene Minze-Arten im Kleingarten (Fotos H.Wnuck)
Der Wirkstoff Menthol hat eine kühlende Wirkung und wird daher besonders bei Erkrankungen der Atemwege und Fieber angewendet. Er hat auch einen krampflösenden und desinfizierenden Effekt.
Es lohnt sich somit Minze auch im Kleingarten anzubauen, so hat man immer frische Blätter für Soßen, Cocktails, und Nachspeisen parat.
Mit Minze-Stecklingen, zwischen den Kohlpflanzen, kann man Kohlweißlinge in Schach halten.
Auch Dill und Thymian schützen Kohlpflanzen vor dem gefürchteten Kohlweißling, da Dill Wespen anzieht, die den Kohlweißling auf dem Kohl verspeisen. Thymian schützt zusätzlich den Kohl vor der Kohlfliege und Erdflöhen.
Termine der Fachberatung im Januar und Februar:
Grundkurs für Neumitglieder: Ganssee, Konferenzraum am 26.01.2018, um 18:30 Uhr
Grundkurs für Neumitglieder: Ganssee, Konferenzraum am 02.02.2018, um 18:30 Uhr
Winterbaumschnitt-Vorführung, Am Wasserberg am 17.02.2018, um 10:00 Uhr
Vortrag Eugen Morlok „Orchideen“ Ganssee, Konferenzraum am 23.02.2018, um 18:30 Uhr
Hubert Wnuck, Gartenfachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V.