November/Dezember 2018
Das milde Winterwetter sorgt dafür, dass wir uns dieses Jahr immer noch an der vielfältigen Farbenpracht der Blätter und Beeren von Bäumen, Sträuchern und Stauden erfreuen können (s. Abb. 1).
Abb. 1: Winterliche Farbenpracht in den Böblinger Gärten im November und Anfang Dezember 2018 (Foto Hubert Wnuck Gartenfreunde Böblingen e.V.)
Bei milden und trockenen Wintermonaten sollten ab und zu die Feuchtigkeit bedürftigen Stauden und Sträucher gegossen werden, da besonders die Wurzelbereiche dieser Pflanzen bei Trockenheit auch im Winter leiden. Auch die um die Weihnachtszeit blühende Christrose (Helleborus niger) auch Weihnachtsrose genannt, muss bei Trockenheit gegossen werden.
Im November und Dezember haben wir Kleingärtner nicht mehr viel in unseren Gärten zu tun. Es ist die Zeit, wo man Maßnahmen ergreifen sollte, die die winterfesten Stauden und Sträucher vor übermäßigen Frösten schützen sollten. Empfindliche Stauden sollten mit Tannenzweigen oder Laub abgedeckt werden. Rosen sollte man bis oberhalb der Veredlungsstelle mit Erde anhäufeln. Zusätzlich kann man die angehäufelte Stelle mit etwas Laub oder Stroh abdecken (s. Abb. 2).
Abb. 2: Als Vorbeugung gegen den Winterfrost angehäufelte und mit Stroh oder Laub abgedeckte Rosenstäucher in meinem Garten (Foto Hubert Wnuck, Gartenfreunde Böblingen e.V.)
Auch Himbeere-, Heidelbeer- Johannis- und Stachelbeersträucher können mit Laub oder Stroh abgedeckt werden. Kübelpflanzen und gegen Frost sehr empfindliche Pflanzen sollte man in Kokosmatten oder Vlies einhüllen. Insbesondere der Kübel sollte mit 2-facher Lage umwickelt werden, um ein schnelles Durchfrieren der Erde im Kübel zu vermeiden.
Das runtergefallene Laub ist im November von der Rasenfläche zu entfernen, weil die lichtgierigen Gräser im Winter jeden Sonnenstrahl benötigen.
Feldsalat erntet man noch im Winter
In den Wintermonaten kann man immer noch den im Herbst ausgesäten Feldsalat ernten, der die Beete nach der Keimung mit einem grünen Teppich bedeckt (s. Abb. 3). Die Haupterntezeit des Feldsalats reicht von Oktober bis Dezember. Im Frühjahr kann Feldsalat im März ausgesät und im Mai geerntet werden. Feldsalat stellt bei Temperaturen von mehr als 20°C die Keimung ein, sodass man den Samen nicht zu früh im Herbst und nicht zu spät im Frühjahr (nicht bei Temperaturen über 20°C) in die Erde bringen sollte.
Abb.3: Ein grüner Teppich aus erntebereitem Feldsalat bedeckt das Gemüsebeet in meinem Garte im Dezember 2018 (Foto Hubert Wnuck, Gartenfreunde Böblingen e.V.)
Mit der Aussaat von Feldsalat hat man 3 Vorteile:
2. Man kann von Oktober bis Dezember einen ausgezeichneten Salat ernten.
Die ca. 80 Arten umfassende Gattung des Feldsalates (Valerianella) gehört zur Unterfamilie der Baldriangewächse. Die bekannteste Art ist der Gewöhnliche Feldsalat (Valerianella locusta). In Württemberg wird er auch Ackersalat, in der Schweiz Nüsslisalat, in Thüringen und Sachsen Rapunzelsalat genannt.
Seinen europäischen Ursprung vermutet man in Sardinien und Sizilien. Heute ist er in Deutschland sehr verbreitet, besonders in Baden-Württemberg, Rheinlad-Pfalz und Nordrhein-Westfalen. Er ist einfach im Anbau und benötigt auch im Winter nur wenig Wärmeenergie. Feldsalat benötigt einen einfachen humosen und unkrautfreien Boden.
Feldsalat erntet man mit einem scharfen Messer, indem man die Triebe knapp über dem Wurzelansatz abschneidet. Damit verhindert man, dass die Rosetten des Salates auseinanderfallen. Man kann ihn auch aus dem lockeren Boden mit Wurzeln rausziehe, was aber eine dreckige Angelegenheit ist.
Feldsalat ist heute sehr gefragt. Sein nussiger Geschmack gibt ihm eine spezielle Note. Er enthält viel Eisen. Ferner hat Feldsalat einen hohen Gehalt an Carotin und Vitamin C, doppelt so viel wie beispielsweise Kopfsalat und ist damit sehr gesund.
Feldsalat harmoniert geschmacklich hervorragend mit Nüssen (Walnüssen, Haselnusskernen) und Maronen. Zu Feldsalat passt als Käse, der Blauschimmelkäse oder der Camembert. Als weitere Gemüsearten passen zum Feldsalat: Fenchel, Sellerie oder Schwarzwurzel, beim Obst bieten sich Äpfel, Birnen oder Orangen als weitere Komponenten an.
Zu weiteren Tipps verweise ich die Besucher unserer Homepage auf die Tipps der Monate November und Dezemberaus aus den früheren Jahren.
Hubert Wnuck, Fachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V.