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April 2019

Im Monat April, stellen viele Zierpflanzen ihren Winterschlaf ein. Der April tut aber, was er will und so sollte man für sehr empfindliche Pflanzen, wie Magnolien Hortensien sowie für junge Triebe ein Frostschutzvlies im April immer parat halten, um die kalten Nächte zu überwinden.  

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Abb. 1: Frühlingsblumen in meinem Garten (Abbildung H. Wnuck, Gartenfreunde Böblingen e,V.)[nbsp]

Sobald es warm wird sollten Sie die Pflanzen, besonders Rosen und Lupinen, mit der Lupe auf Blattlaus-Befall prüfen. Bei Befall können die Pflanzen mit Neemöl behandelt werden.  

 

Mitte April ist die Pflanzzeit für wurzelnackte Ziersträucher, Bäume und Rosen. Stark ausgetriebene Stauden sollten jetzt zurückgeschnitten und gut gewässert werden.

 

Zierpflanzen wie Hibiskus, Rosen und Rittersporn brauchen jetzt regelmäßige Düngung. Ist die Versorgung mit ausreichend Nährstoffen jetzt gewährleistet, werden sie uns später mit ihrer Blütenpracht erfreuen.

 

Der Winter setzte dem Rasen stark zu. Um ihn aus dem Winterschlaf zu holen, muss er im April mit einem Langzeit-Dünger versorgt werden. Wenn er nicht im März vertikutiert wurde, sollte man ihn jetzt vertikutieren (s. Tipp März 2019).

 

Bauernregeln im April:

Der April macht, was er will“ – Dieser alte Bauernspruch passt zu diesem Monat, da die Wetterverhältnisse sich von Tag zu Tag ändern. Obwohl die Apriltage Frühlingszeichen setzen, kann es dennoch zu Frost und Schneefall kommen (einige weitere Regeln s. unten).

 

Wenn der April Spektakel macht gibt’s Korn und Heu in voller Pracht.

 

Je eher im April der Schlehdorn blüht, je früher der Bauer zur Ernte zieht.

 

Heller Mondschein im April schadet den Blüten nicht.

 

Aprilschnee ist der Grasbrüter.

 

Blüht die Esche vor der Eiche, gibt es eine große Bleiche (= trockener Sommer), blüht die Eiche vor der Esche gibt es eine große Wäsche (= verregneter Sommer).

 

Wenn der April bläst in sein Horn, so steht es gut um Heu und Korn.

 

Natürlich können heute diese Bauernregeln durch die Klimaveränderungen beeinträchtigt werden. In der Regel ist jedoch einiges wahr, was die Bauern über Jahrhunderte beobachtet haben.

 

Weitere Tipps für den Monat April 2019 können Sie auch aus den Tipps für den Monat April von 2014 bis 2017 entnehmen.

 

 

Ein „Insektenhotel“ in unserem Kleingarten, eine Unterkunft für bestäubende Insekten

In den letzten Jahren verzeichnet man einen starken Rückgang der Insekten. Besonders Wildbienenpopulationen nehmen stetig ab. Nach Paul Westrich sind 41 % der 585 Wildbienenarten heute gefährdet.  Der Rückgang hat mehrere Ursachen. Einerseits ist die Zerstörung der Nistplätze der Wildbienen, andererseits kommt es auf den großflächigen monotonen und stark gedüngten landwirtschaftlichen Flächen zur Vernichtung oder Verminderung ihres Nahrungsangebots (Trachtangebots). Auch Flächenverluste durch Bebauung und Versiegelung und der Einsatz von Insektiziden tragen dazu bei. Aber auch wir Kleingärtner tragen durch zu häufiges Mähen unseres Rasens zur Verringerung der Blütentracht bei. 

Um den Lebensraum der Wildbienen zu erhalten, muss dort für die Erhaltung der artspezifischen Nahrungsquellen und der Nistplätze sowie für Nistmaterial gesorgt werden (s. Abb. 2). Ferner müssen auch die verschiedenen Gefährdungsfaktoren abgestellt werden. Es reicht somit nicht aus, in einer Kleingartenanlage ein Insektenhotel zu errichten, sondern es müssen für die Insekten auch ortsnah Nahrungsquellen (Bienenweiden) geschaffen werden.

 

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Abb. 2: Abhängigkeiten im Lebensraum der Wildbienen

Ein „Insektenhotel“ mit verschiedenen Bohrungen dient zahlreichen Insekten als Unterschlupf und Nistplatz.

„Insektenhotels“ werden insbesondere von Florfliegen, Wildbienen oder Ohrwürmer aufgesucht. Man sollte die Materialien verwenden, die die Insekten in ihrem Naturräumen vorfinden. Beim Bau des Nistplatzes sollte vielfältige Materialien verwendet werden, die der gesamten Insektenfauna, in der Umgebung zugutekommen.

Für Nist- und Bruthilfen aus Holz muss abgelagertes, trocknes Hartholz verwendet werden, die Bohrungen dürfen nicht zu dicht gesetzt werden, da so Risse entstehen können. Löcher mit Rissen meiden die Wildbienen. Vorteilhaft sind Bohrungen ins Längsholz (keine Risse Bildung), denn bei Bohrungen ins Hirnholz von Baumscheiden können sich Risse bilden (s. Abb. 3).

Die Bohrungen sollten einen Durchmesser von 3,5 mm bis 7,0 mm aufweisen, die Tiefe entspricht der vollen Bohrerlänge. Der Bohrer sollte solange hin- und her bewegt werden, bis die Wände glatt sind. Querstehende Holzfasern am Eingang müssen abgeschmirgelt werden, da sonst diese Öffnungen von den Insekten nicht angenommen werden. Das Bohrmehl im Inneren des Bohrloches muss beseitigt werden. Je glatter das Bohrloch, umso besser wird es von den Insekten angenommen.

Mit der Zunahme des Bohrdurchmessers muss auch der Abstand zwischen den Bohrlöchern größer sein (1 bis 2,5 cm je nach Lochgröße), um so Risse zu vermeiden. Die Bohrtiefe entspricht der jeweiligen Bohrerlänge. Das Holzstück darf nicht durchbohrt werden, muss also breiter als die Bohrerlänge sein.

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Abb. 3: "Insektenhotel" mit verschiedenen Bohrlöchern im Langholz (oben) und im Stirnholz eines alten Pflaumenstammes, sowie im verdichteten Lehm (unten) Foto H. Wnuck, Gartenfreunde Böblingen e.V.

Man kann auch Pflanztöpfe mit verdichtetem Lehm füllen und in den Lehm entsprechende Löcher einstanzen. Den Lehm muss man langsam trocknen lassen, danach ins Insektenhotel einbauen (s. Abb. 3)  Schilf und Bambusstäbe können als Halmbündel in ein Insektenhotel eingebracht werden. Man kann die Halmbündel mit Blumendraht zusammenbinden. „Insektenhotels“ sollten vor Feuchtigkeit geschützt werden, Sie sind an einem möglichst sonnigen, regen- und windgeschützten Standort fest anzubringen, wo sie über mehrere Jahre verbleiben sollten. Über die Holzsegmente, Lehmtöpfe und Halmbüscheln muss somit mindestens eine Überdachung angebracht werden.

 

Die „Flugbahn“ soll stets freigehalten werden.

 

Vor Vögeln sollten die Öffnungen mit einem Drahtgeflecht oder einem blauen Netz (Maschenweite 3 cm) geschützt werden, die im Abstand von mindestens 10 cm angebracht werden sollten.

 

Termine: Blümlesmarkt in der Anlage Baumgarten am 11. Mai 2019 

 

Hubert Wnuck Fachberater Gartenfreunde Böblingen e.V.