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März 2019

 

 

 

Der März erwacht mit einer Blütenpracht in unseren Gärten und spendet den Bienen den ersten Nektar (s. Abb. 1). Die von uns im Winter gefütterten Vögel bedanken sich jetzt mit ihrem schönen Gesang.

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Abb. 1: Frühjahrsboten in unserem Garten (Foto: D. Goralski, Gartenfreunde Böblingen e.V.)

Für uns Kleingärtner ist im März die richtige Pflanzzeit sowohl für Zier- und Beerenstauden als auch für Zier- und Beerensträucher. Auch Obstbäume können jetzt gepflanzt werden. In den Gemüsebeeten sollte man jetzt gegen die bevorstehende Schneckenplage etwas unternehmen. Am besten geeignet ist dafür Schneckenkorn, mit dem man bereits im Frühjahr die ersten Schneckengenerationen vernichtet.

 

Rasen vertikutieren und pflegen

Im März sollte nach der Winterzeit mit der Rasenpflege begonnen werden. Durch das Vertikutieren werden der Rasenfilz und das Moos entfernt. Vor dem Vertikutieren sollte der Rasen auf zwei Zentimeter Höhe mit dem Rasenmäher gemäht werden. Der Rasen muss beim Vertikutieren trocken sein. Die Messer des Vertikutiergerätes sollten auf max. 3 mm eingestellt werden, um die Wurzelballen der Gräser nicht zu schädigen.

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Abb. 2: Bild 1 zeigt den Rasen vor dem Vertikutieren, Bild 2 nach dem Vertikutieren (Foto: H. Wnuck Gartenfreunde Böblingen e.V.)

Nach dem Vertikutieren sollte die Rasenfläche vom frei liegenden Moos und Rasenfilz gesäubert werden und danach etwas Grassamen auf die Rasenfläche gestreut und mit einer Rasenwalze in den Boden gedrückt werden. Im nächsten Schritt wird Rasendünger auf die Rasenfläche ausgebracht. Bei Trockenheit muss dann der Rasen gegossen werden. So können neue Rasenfläche anstelle vermooster Flächen entstehen.

Im März sollten auch die Staudenbeete, nach dem Rückschnitt der Pflanzen und nach dem Jäten der Beete, gedüngt werden. Dazu eignet sich gut der eigene Kompost.

 

Tomaten, Paprika und Gurken vorziehen

Im März können Tomaten und Paprika (Gurken ab Mitte März) im Gewächshaus oder auf sonnigen Fensterbänken vorgezogen werden. Der Samen sollte erst in Anzuchtschalen gesät werden, die regelmäßig mit einer Sprühflasche befeuchtet werden müssen. Dazu eignen sich flache Schalen mit gutem Wasserabfluss. Für den Samen von Tomaten, Paprika und Gurken verwendet man lockere, durchlässig, humusreiche, aber nährstoffarme Saaterde, die steril sein sollte, um Pilzerkrankungen zu vermeiden. Will man bei eigner Erdmischung sicher sein, dass sie steril ist, dann sollte man sie bei 120°C für 30 Minuten auf einem alten Blech in den Backofen stellen.

Das Erdsubstrat sollte locker bis zum Rand der Schale eingefüllt werden und leicht mit der Hand oder einer kleinen Farbwalze angedrückt und mit einer feinen Brause vor der Aussaat gut gegossen werden. Das Gießen nach der Aussaat hätte ein Verschwämmen der Samenkörner zur Folge.

Die Samen sollten gleichmäßig verteilt werden, da sie sich dann besser entwickeln können. Nach der Keimung belässt man die kleinen Tomaten und Paprikapflanzen bis zu einer Länge von ca. 8 -10 cm noch in der Schale, danach pflanzt man sie in größere Töpfe, wo sie bis zu den Eisheiligen im Gewächshaus verbleiben. Erst danach können sie ins Freiland gesetzt werden.

Bei Gurken setzt man zwei bis drei Samen in einen Pflanztopf und bedeckt sie fingerdick mit Erde. Das Saatgut muss gleichmäßig feucht gehalten werden und im Hellen stehen. Nach der Keimung sollte nur eine kräftige Gurkenpflanze im Topf verbleiben, die schwächeren Pflanzen sind aus dem Topf zu entfernen. Ausgesetzt ins Freiland werden sie nach Ende der Frosttage.

 

Kernobst schneiden

Obstbäume aller Art erhalten bereits ab dem Jugendstadium durch den Pflanz-, Erziehungs- und Erhaltungsschnitt ein entsprechendes Astgerüst, das aus der Stammverlängerung mit dem Mitteltrieb, den Seitenleitästen, den Zweigen und Fruchtruten besteht.

 

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Abb. 3: Baumschnittvorführung in der Anlage Beckenklinge 2019. Die Abbildung zeigt den Baum vor der Schnittvorführung. Abb. 5 zeigt den Baum nach der Schnittvorführung (Foto: D. Goralski, Gartenfreunde Böblingen e.V.)

In den Obstanbaubetrieben werden heute zu jeder Jahreszeit Schnittmaßnahmen bei Obstbäumen durchgeführt. Der Winterschnitt erfolgt in der Regel im Februar/März, vor dem Austrieb. Apfelbäume sollten je nach Sorten Ende Februar Anfang März geschnitten werden. Im März schneidet man noch Pflaumen- und Birnenbäume: Damit wird die Kraft des Obstbaumes auf die Entwicklung der Blüten und die Ausbildung der Früchte geleitet.

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Abb. 4: Bei der Einkürzung der Seitenzweige schneidet man 0,5 cm über dem nach Außen wachsenden Zweig und entfernt so die nach oben wachsende Zweige (Foto: D. Goralski, Gartenfreunde Böblingen e.V.)

Der Sommerschnitt, (Johanni-Schnitt) kann von Ende Juni an bis Ende Juli durchgeführt werden. Der sog. Lichtungsschnitt, besonders bei Apfelbäumen, wird je nach Apfelsorte ab Ende August bis Mitte September durchgeführt.

Mit dem Schnitt bei Obstgehölzen erzielen wir einen dauerhaft hohen Ernteertrag. Die Form des Baumes spielt dabei nur eine untergeordnete Rolle. Beim Schneiden sind jedoch gewisse Regeln zu beachten.

Zuerst werden alte, abgestorbene oder kranke Triebe entfernt sowie nach innen wachsende Zweige.

Sofern sich Äste kreuzen wird der Ast entfernt, der ungünstig die Form des Baumes beeinflusst. Auch Äste, die sich gegenseitig stören sind herauszuschneiden oder einzukürzen. Zuletzt werden die nach oben wachsenden Wassertriebe (s. Abb. 3) entfernt oder eingekürzt, denn diese zeichnet ein starkes Wachstum aus, was dem Baum die Nährstoffe entzieht und so die Ernte schmälert. Die Wassertriebe reißt man am einfachsten im Juni am Astring weg (Juni -Riss), da sind sie noch sehr klein und lassen sich gut entfernen. Mit der Entfernung der überflüssigen Wassertriebe, die einen sehr hohen Nährstoffbedarf haben, hat der Baum mehr Nährstoffe für die angesetzten Früchte. Abb. 3 zeigt den seit 3 Jahren nicht gepflegten Apfelbaum mit zahlreichen Wassertrieben. Abb. 5 Zeigt die Form des Baumes nach dem Baumschnitt.

Grundsätzlich schneidet man Äste 0,5 cm über einer nach außen wachsenden Knospe oder einem nach außen abzweigenden Ast (s. Abb. 4). Man darf keine Aststummel („Kleiderhaken“) stehen lassen, sondern den Ast mit scharfem Werkzeug direkt am Astring abschneiden.

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Abb. 5: Baumschnittvorführung in der Anlage Beckenklinge 2019. Die Abb. zeigt den Baum nach der Schnittvorführung. Die zahlreiche Wassertriebe sind jetzt nach 3 Jahren beseitigt worden und der Baum hat jetzt seine normale Form wieder. (Foto: D. Goralski, Gartenfreunde Böblingen e.V.)

 

Schnittzeiten bei Steinobst:

Die Schnittmaßnahmen beim Steinobst erfolgen nach oder während der Ernte.

Bei einem gut durchgeführten Sommerschnitt bei Obstbäumen erübrigt sich in der Regel der Winterschnitt.

„Süßkirschen erntet man mit der Säge“, so das Sprichwort. Man kann sie aber auch noch im August zurückschneiden. An Sauerkirschen, die im Gegensatz zu Süßkirschen an den einjährigen Trieben fruchten, sollten alle abgeernteten Triebe direkt oberhalb der ersten seitlichen Verzweigung entfernt werden, so bleibt die Krone der Sauerkirsche kompakt und fruchtbar. Bei zu dicht stehenden Trieben im Kroneninneren sollte man zusätzlich einige Triebe auslichten.

 

Kräuter zurückschneiden

Immergrüne Kräutersträucher, wie Rosmarin, Thymian oder Bergbohnenkraut sollten um ca. ein bis zwei Drittel zurückgeschnitten werden. Dadurch werden sie buschiger und bilden neue, frische Zweige mit aromatischen Blättern. Lavendel und Salbei sollten erst Ende April Anfang Mai geschnitten werden, wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind.

 

Weitere Tipps für den Monat März können auch aus den Tipps der Vorgängerjahren entnommen werden.

 

Hubert Wnuck

Fachberater Gartenfreunde Böblingen