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März 2018

 

 
Die letzten frostigen Tage des Februars werden etwas die Entwicklung der Pflanzen im März 2018 hemmen. Seit langer Zeit sind wieder die Temperaturen im Februar auf unter -10°C gefallen, so dass wir dieses Jahr Anfang März mit anderen Bedingungen zu tun haben werden als im März 2017.
Zu den notwendigen Arbeiten im März sehen Sie bitte auch meine Tipps für den März 2015, März 2016 und März 2017.

files/Redaktion/Gartentipps/Bilder/Jahr 2017/Winter in meinem Garten (2).png                       Abb. 1: Winterlicher Märzanfang in meinem Garten 2018

 


Bedeutung der Pflanzen auf unserer Erde
Liebe Gartenfreundinnen und Gartenfreunde, wir Kleingärtner haben sehr viel mit Pflanzen zu tun, wir wissen wie man Gemüse, Obst und Zierpflanzen züchtet, Rasen mäht, Unkraut jätet und vieles mehr. Wissen wir aber wirklich wie wichtig Pflanzen für uns Menschen hier auf der Erde sind?
Hier ein kurzer Überblick:

Das wir auf dem Planeten Erde leben dürfen, verdanken wir der Tatsache, dass unsere Erde bislang der einzige bekannte Planet ist, der eine Biosphäre* hat, wo ein vielfaltiges Leben mit einer angepassten Lebensgemeinschaft (Biozönose)** möglich ist.
Das sich die Erdbiosphäre so entwickelt hat verdanken wir den pflanzlichen Organismen von den winzigsten im Wasser lebenden Planktonorganismen und Algen bis hin zu den verschiedensten Gräsern; Straucharten und Baumarten, die auf unserer Erde vorkommen.
Die ersten pflanzlichen Organismen begannen  bereits zwischen 2,2 und 1,5 Milliarden Jahren in die Urozeanen das Kohlendioxid (CO2) auf unserer Erde abzubauen. Aus Kohlendioxid (CO2) und Wasser (H2O) produzieren sie unter Nutzung des Sonnenlichts, mit Hilfe des körpereigenen Chlorophylls Zucker (Glukose) und Sauerstoff (O2). Den Überschuss des Sauerstoffes schieden sie in die Atmosphäre aus. So vergrößerte sich nach und nach der O2-Gehalt der Erdatmosphäre, was das Leben für die sauerstoffbedürftigen und auf organische Materie angewiesenen (heterotrophen)*** Lebewesen, auch für uns Menschen, auf der Erde erst möglich machte (s. Formel unten).
 


Pflanzen können aus anorganischen, energiearmen Stoffen (Kohlenddioxid und Wasser) mit Hilfe von Sonnenlicht (Photosynthese) energiereiche organische Stoffe (Zucker) nach folgender Formel produzieren:

Kohlendioxid + Wasser + Sonnenlicht => Zucker (Glukose) + Sauerstoff
(6CO2 + 6H2O + Sonnenlicht =>· C6H12O6 + 6O2)
dabei setzen sie Sauerstoff ins Wasser und die Atmosphäre frei, den alle Konsumenten, auch wir Menschen, zum Leben benötigen
 


Auch heute verringern Pflanzen den Treibhauseffekt, indem sie das hauptsächlich von fossilen Brennstoffen aus Heizkraftwerken, von den  Autos, der Landwirtschaft  und von uns Menschen produziertes CO2 abbauen und mit Sauerstoff die Atmosphäre anreichern. Aus dem Sauerstoff entsteht in den oberen Schichten der Atmosphäre Ozon (O3), der in der Stratosphäre die Ozonschicht bildet, die die UV-C und UV-B Strahlen absorbiert und somit die Pflanzen, Tiere und uns Menschen vor Strahlenschäden schützt.
Pflanzen als autotrophe Organismen (Produzenten) produzieren aus anorganischen Stoffen Nährstoffe und daraus die eigenen Bestandsteile, bei einfachen Pflanzen, wie z.B. den Algen, Pflanzenzellen, bei höheren Pflanzen werden Blätter, Blüten, Knollen Holz, und Früchte produziert, auf die Tiere und wir Menschen als Nahrung und als Baustoffe für die Behausung (Nester, Häuser) angewiesen sind.
Ohne von den Pflanzen produzierten organischen Materie und Sauerstoff könnten Tiere und wir Menschen auf diesem Planeten nicht überleben.

Wir Menschen sollten somit nicht nur behutsamer mit der Umwelt umgehen, sondern auch mit den Organismen von denen unser Leben auf dieser Erde abhängt.
Besonders was die Klimaveränderung betrifft, die zum größten Teil durch uns Menschen beschleunigt wird, in dem wir ohne Überlegung sinnlos Abgase in die Atmosphäre leiten, müssen wir Menschen unsere Bedürfnisse, was die Mobilität und Energie anbelangen, einschränken.
Die die Erde umschlingende Biosphäre ist nur eine dünne Hülle die sehr empfindlich auf Veränderungen reagieren kann. Auf die ständig zunehmende Bevölkerung und ihrer wachsenden Ansprüche an die Lebensqualität mit hoher Mobilität und Energieverschwendung ist sie auf lange Zeit nicht ausgelegt.

 
Winterschnitt im Februar /März.
Im Februar und März werden im Obstgarten die Obststräucher und Obstbäume geschnitten, um im Sommer höhere Erträge und bessere Obstqualität zu erreichen. Der Baumschnitt darf nicht bei frostigen Temperaturen erfolgen, da die gefrorenen Äste an der Schnittstelle platzen und  die beschädigten Zellen später von Pilzen befallen werden.
Bild 2 zeigt die Baumschnitt-Vorführung an einem Apfelbaum in der Anlage „Am Wasserberg“.

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Abb. 2: Baumschnitt-Vorführung an einem Apfelbaum  im Februar 2018 in der Anlage „Am Wasserberg“ (Hubert Wnuck, Gartenfreunde Böblingen

Der Baum war mehrere Jahre nicht mehr gepflegt, deswegen musste man ihn sehr stark zurückschneiden. Der Baum wird versuchen das zurückgeschnittene Laub im Sommer wieder auszugleichen und fordert verstärkt das Wachstum der vegetativen Zweige. Am 25. August 2018 wird somit nochmals ein sog. Lichtungsschnitt vorgenommen, der das Wachstum der vegetativen Äste etwas beruhigt.
Zu dieser Baumschnitt-Vorführung sind alle Gartenfreundinnen und Gartenfreunde herzlich eingeladen.

Errichtung eines Hochbeets
Der Monat März eignet sich gut, um noch ein Hochbeet zu errichten, dabei muss jedoch die Bau- und Gartenordnung beachtet werden.
Bei den Gartenfreunden Böblingen e.V. dürfen laut Gartenordnung, § 7 Baulichkeiten folgende Maße beim Hochbeet nicht überschreiten werden:
maximale Länge 3,6 m, Breite 1,5 m, Höhe 0,8 m. Wobei zur Bewirtschaftung der Hochbeete die Breite von 1,3 m ideal ist. Die Wände des Hochbeets sind nur aus Naturholz zu errichten und in Naturholzfarben zu belassen oder anzustreichen. Abstand zur Nachbarparzelle sollte mindestens  0,8 m sein.
Besonders für ältere Kleingärtner sind Hochbeete zu empfehlen, da sie ohne sich zu bücken leicht zu bewirtschaften sind und bringen bei guter Pflege gegenüber normalen Flachbeeten wesentlich höhere Erträge. Es gibt bereits fertige Hochbeete in den Gartenmärkten zu kaufen, man kann aber auch selbst eins bauen.
Hier die einzelnen Schritte:

files/Redaktion/Gartentipps/Bilder/Jahr 2017/Hochbeet 2.png

Abb. 3: Skizze eines Hochbeetes zum selbst bauen (Hubert Wnuck, Gartenfreunde Böblingen)

Für die Hochbeete wird ca. 25 cm tief der Boden ausgehoben (man kann aber auch ohne Aushub ein Hochbeet bauen).
Um dem Eindringen von Wühlmäusen vorzubeugen, muss der Innenraum des Hochbeetes mit einer engmaschigen Maschendrahtfläche (Gitter) abgesperrt werden. Für den Oberbau ist ein stabiler Holz- oder Eisenrahmen zu verwenden in den die Holzbretter eingebaut werden. Die Seitenwände werden innen zum Schutz vor Feuchtigkeit mit stabiler Folie ausgekleidet (s. Abb.3). In der Mitte des Hochbeetes sind die gegenüber stehenden Wände mit einem oder mit zwei Mettalsplinten zu verbinden und fest zu verschrauben, um das Auseinanderrücken der Wände durch das eingebrachte Material zu verhindern. Das gebaute Hochbeet wird mit verschiedenen organischen Materialien geschichtet (Schicht zwischen 10 und 25 cm Höhe), unten mit groben Zweigen, Ästen, Pflanzenschnitt, und mit Holzhäckseln. Darüber kann eine Schicht Laub und Rasenschnitt geschüttet werden, als dritte Schicht Pferde- oder Kuhmist. Oben kommt dann eine Pflanzschicht aus humusreicher Gartenerde, die oben mit reifem Kompost vermischt wird (s. Abb.:3).
Diese Schichten setzen, ähnlich wie beim Kompostieren, einen Prozess der Humusbildung in Gang, was die Pflanzen im Beet mehrere Jahre optimal mit Nährstoffen und Wärme versorgt. Durch den Verrottungsprozess sinkt das Beetvolumen jedes Jahr etwas ab und muss im Frühjahr mit Pflanzerde und Kompost aufgefüllt werden. Nach 5 bis 6 Jahren  entnimmt man den ganzen Humusboden, der aus den verrotteten Anteilen entstanden ist und verteilt in auf die übrige Gartenfläche.
Das Hochbeet wird dann mit neuen Materialschichten erneut aufgebaut.

Glossar :
Biosphäre*- .(laut Wikipedia) Mit einer Lebensgemeinschaft  besiedelten Schichten der Erde, einschließlich der Atmosphäre und Höllen
Biozönose**- Organismengemeinschaft  verschiedener Arten in einem abgrenzbaren Lebensraum (Biotop)
heterotrophe Organismen*** - sind in ihrer Ernährung auf organische Stoffe als Material für ihre Körpersubstanz angewiesen und somit von anderen Lebewesen abhängig. Zum Stoffumbau benötigen sie Sauerstoff.
autotrophe Organismen**** :- .(laut Wikipedia) Organismen, die zu ihrer Ernährung keine organische Substanz benötigen, sondern selbst aus anorganischen Stoffen organische aufzubauen vermögen

Hubert Wnuck, Gartenfachberater der Gartenfreunde Böblingen e.V.