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Januar/Februar

Winterzeit im Garten

Es heißt nicht, dass die Gartenarbeit im Winter ruht, man sollte die sonnigen Wintertage nutzen, um etwas Grundpflege zu betreiben. Bäume und Sträucher, die unter starkem Wind leiden, sollten im Winter stabilisiert, Klettergerüste, Rosenbögen und Spalierobstgerüste repariert werden. Dabei kann man auch etwas für die eigene Gesundheit tun und sich auch (sofern vorhanden) an der Blütenpracht der duftenden Winterblüher, wie der Zaubernuss, Mahonie oder dem Winterschneeball erfreuen, die auf schneebedeckten Flächen für Kontrast in der weißen Winterlandschaft sorgen.

  

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Abb. 1: Duftende Strauch- Mahonie zur Neujahrszeit in voller Blüte

 

Die Strukturelemente des Gartens werden im Winter im vollen Umfang sichtbar, somit kann man sich in dieser Zeit leichter grundlegende Gedanken über die Umgestaltung eines Gartens machen, da die sonst zur Vegetationszeit verdeckten Elemente jetzt sichtbar sind.

Schneebedeckte dünne Äste und Zweige von Bäumen und stark verzweigten Sträuchern können unter der Schneelast brechen und so die Pflanzen schädigen, daher sollte man im schneereichen Winter den Schnee von den belasteten Zweigen ab und zu abschütteln.

Bei frostigem und schneereichem Winter sind auch Vögel auf Nahrungssuche. Sie sind dann auf unsere Hilfe angewiesen. Mit einem gut mit frischem Vogelfutter versorgten Vogelhäuschen kann man die Not dieser Tiere lindern.

 

Weinreben schneiden

Auch im Januar können noch Weinreben geschnitten werden. Ein sonniger, frostfreier Januartag ist für den Rebenschnitt gut geeignet. Man schneidet in der Regel sämtliche im Sommer gewachsenen Seitentriebe auf max. 2 Knospen zurück (s. Abb. 2 und Abb. 3). Die längeren, kräftigeren Haupttriebe können auf die gewünschte Länge eingekürzt werden. An älteren Seitentreiben werden auch die aus ihnen bereits wachsenden Jungtriebe auf den „Zapfen“ über dem 2. Auge gekürzt. Aus den übrig gebliebenen Augen/Knospen bildet sich ab Frühjahr das Fruchtholz, das den Traubenertrag bringt.

In der Achsel zwischen dem Haupttrieb und Seitentrieb kann u.U. noch ein drittes „schlafendes“ Auge austreiben.

  

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Abb. 2: Schnitt von Weinreben. Die aus dem Haupttrieb wachsenden Seitentreibe wurden über der zweiten Knospe gekürzt.

 

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Abb. 3: Skizzenhafte Darstellung des Schnittes einer an der Pergola befestigten Weinrebe

Mit diesem "kurzen Schnitt" werden „Zapfen“ geschaffen, an denen noch 2 Augen (Knospen), bei stark wüchsigen Rebensorten auch nur ein Auge stehen bleiben. Der Schnitt sollte mit einem Überstand von 1-2 cm über dem Auge erfolgen, damit die Knospe beim Austrocknen des Stummels nicht verwelkt.
Dieser Schnitt ist für Traubenwein fast immer geeignet, versagt aber bei manchen alten Rebsorten und bei sehr wüchsigen Jungpflanzen, die dann zwar Laub tragen aber keine Früchte, weil ihre stammnahen Knospen keine Anlagen zur Fruchtbildung enthalten. Bei diesen Sorten sollte man die Zapfen über dem 3. bis 5. Auge einkürzen (s. Abb. 3- Punkt 2).

 

Gemüseaussaat

Ab Januar können bereits einige Gemüsesorten, wie beispielsweise, Blumenkohl, Wirsing oder Kopfsalat unter Glas ausgesät werden. Auch einige Sommerblumen, wie Geranien oder Fleißige Lieschen können jetzt gesät werden, vorausgesetzt man hat genügend Fensterstellflächen, warmen Wintergarten oder warmes Gewächshaus mit guten Lichtverhältnissen.

 

Keimungstest:

Wenn man eigenen oder alten im Gartencenter gekauften Samen aufbewahrt hat und ihn zur Aussaat verwenden möchte, sollte man vor der Aussaat unbedingt einen Keimungstest durchführen, in dem man auf eine feuchte Gaze (Mull), einem feuchten Krepppapier oder Küchentuch 20 Samenkörner auslegt, bei einer Stubentemperatur ständig feucht halten und beobachtet, nach welcher Zeit wie viel Samenkörner gekeimt sind. Bei einer Keimungsrate über 70 % (15 von 20 Körnern) ist der Samen sehr gut zu verwenden. Bei einer Keimungsrate unter 50 % (9 von 20 Körnern) sollte man den Samen nicht mehr nutzen.

Die Keimung ist temperaturabhängig. Mit steigender Temperatur verkürzt sich die Keimungszeit des Samens.

 

Vermehren durch Ableger/Stecklinge

Im Januar und Februar besteht auch die Möglichkeit Pflanzen durch Stecklinge zu vermehren (vegetatives Vermehren). Beim Ausdünnungsschnitt von Johannisbeer- oder Stachelbeersträuchern können z.B. entfernte junge Triebe als Stecklinge verwendet werden. Das Gleiche kann man mit einigen Zierpflanzen, wie z.B. Kletterrosen oder Zierjohannisbeeren tun. 2/3 der 30 cm bis 50 cm langen Jungtriebe setzt man in dafür im Boden vorbereitete Rillen. Der Boden darf natürlich nicht gefroren sein. Die Hohlräume sind mit einem Erde-Sand-Gemisch zu füllen und gut festzutreten. Johannis- oder Stachelbeeren- Stecklinge können auch direkt mit 2/3 ihrer Länge in die Erde gesteckt werden.

Termine der Fachberatung der Gartenfreunde Böblingen e.V. bis März 2015.:

Freitag, den 06.02.2015 um 18:00 Uhr im Konferenzraum des Vereinsheims der Anlage Ganssee: Vortrag von Gartenfachberater, Eugen Morlok über Anbau von Gemüse im Haus- und Kleingarten.

Samstag, den 14.02.2015 um 10:00 Uhr in der Anlage Unteres Brühl: Winter- Baumschnitt- Vorführung durch die Gartenfachberatung der Gartenfreunde Böblingen e.V..

 

Hubert Wnuck