März/April
Seit dem letzten Jahrzehnt treten in Deutschland neu eingeschleppte Pflanzenerkrankungen und Pflanzenschädlinge auf, die auch vor dem Haus- und Kleingarten nicht Halt machen. Man kann diesen Erkrankungen durch sachgerechten Anbau entgegenwirken, in dem man die Standortansprüche, Bodenstruktur, Nährstoffansprüche der einzelnen Pflanzensorten beim Pflanzen und der Aussaat berücksichtigt. Auch durch Fruchtwechsel und Mischkulturen kann man höhere Schäden vermeiden. Eine sorgfältige Pflanzenhygiene, in dem man kranke Pflanzenteile, Fallobst und Fruchtmumien nicht auf den Kompost, sondern sachgemäß entsorgt, verhindert die Ausbreitung dieser Krankheiten im Garten. Mit Förderung von Nützlingen, wie Marienkäfer, Schlupfwespen, Schwebfliegen, Gallmücken, Blumenwanzen, können verschiedene Pflanzenschädlinge kurz gehalten werden.
In den letzten Jahren haben sich besonders Pilzerkrankungen in unseren Gärten breit gemacht, wie z.B. Monilia-Spitzendürre, Monilia-Fruchtfäule, Rhizomfäule, Grauschimmel, Kräuselkrankheit, echter Mehltau, falscher Mehltau, Kraut und Braunfäule, Rutensterben, die bei feuchter Witterung zu hohen Ertragsverlusten führen können. Auch Apfel- und Birnenschorf schädigt die Haut der Früchte (s. Abb.).
Besonders im Frühjahr, breitet sich bei feuchtem Wetter während der Blüte bei Steinobst, insbesondere bei Kirschen, Monilia-Spitzendürre aus, die bei Sauerkirschen nach der Blüte zum Absterben der jungen Zweige führt (s. Abb.). Die abgestorbenen Zweige müssen dann bis ins gesunde Holz zurückgeschnitten und aus dem Garten entsorgt werden.
Bei Süßkirschen sterben meist nur die Blütenbüschel ab, z.T. auch die Blätter (s. Abb.). Bei feuchtem Wetter im Frühjahr hilft meistens nur noch der Einsatz von Pflanzenschutzmitteln. Dabei ist zu beachten, dass zur Behandlung ausschließlich für den Haus- und Kleingarten zugelassene Pflanzenschutzmittel, wie z.B. Duaxo Universal Pilz-frei, Duaxo Universal Pilzspritzmittel, (Wirkstoff- Difenoconazol) oder Bayer Garten Obst-Pilzfrei Teldor, Monizin Obst Pilz –Frei (Wirkstoff – Fenhexamid) verwendet werden, die nur im Gartenfachhandel erhältlich sind. Die o.g. Mittel können auch gegen andere Pilzerkrankungen im Garten angewandt werden (dazu jeweils Beipackzettel beachten!).
Behandlungen sind bei anfälligen Sorten nur dann erforderlich, wenn vor und während der Blütezeit feuchte Wetterbedingungen herrschen, die günstige Infektionsbedingungen schaffen. Gespritzt wird dann einmal kurz vor und einmal während der Blüte im Abstand von ca. 8 bis 10 Tagen. Bei feuchten Bedingungen am Ende der Blütezeit ist noch eine dritte Behandlung im Abstand von weiteren 8 bis 10 Tagen notwendig (zur Dosierung und Wartezeit jeweils Beipackzettel beachten!).
Alte Pflanzenschutzmittel sind fachgerecht zu entsorgen. In der Regel können diese beim Wertstoffhof abgegeben werden, An dieser Stelle wird noch darauf hingewiesen, dass zum Schutz der Bienen die EU- Kommission die Zulassung und Anwendung der insektiziden Wirkstoffe Clothianidin, Thiamethoxam und Imidacloprid im Haus- und Kleingarten ab dem 1. Oktober 2013 für unbestimmte Zeit verboten hat. Mittel mit diesen Wirkstoffen sollten somit ebenso entsorgt werden.